hexenhaus

Ein direkt an das Gasthaus angrenzender Betonsockel, oberseitig mit Fliesen belegt und mit einer offenen Überdachung versehen, stellt die Ausgangslage für die Bauaufgabe dar. Um diese Fläche soll der Gastraum des traditionsreichen Wirtshauses erweitert werden. Die Antwort ist ein auf den ertüchtigten Sockel aufgesetzter Massivholzbau, welcher durch das atypische sechzig grad steile Satteldach zusammen mit der eigensinnigen Dachkonstruktion eine Identität entwickelt, ohne sich dem dörflich geprägten Kontext zu entziehen. Der Holzrohbau wurde aus Kreuzlagenholzplatten erstellt. Die tragenden Wand- und Dachelemente aus Fichte sind innenseitig bereits mit einer Sichtoberfläche versehen, weshalb in großen Teilen des Bauwerkes kein weiterer Innenausbau nötig war.

Das Innere wird maßgeblich von der Sparrenkonstruktion und der Anordnung der einzelnen Hölzer geprägt. Jedes Sparrenpaar wird durch einen schrägverlaufenden Balken verbunden. Dieser beginnt im Bereich der Traufe und trifft etwas außermittig auf den gegenüberliegenden Sparren. Der Startpunkt wechselt jedes Sparrenfeld von links nach rechts bzw. von rechts nach links im darauffolgenden Feld. Dadurch entsteht eine X-Geometrie, die dem Dachraum einen skulpturalen Charakter verleiht. Um die Raumakustik zu optimieren, wurden zwischen den Sparren Gitterroste aus Fichtenlatten angebracht. Eine hinterlüfteten Holzfassade aus sägerauen Lärchenlatten bildet die Außenhaut des Hexenhauses. Die maßgeschneiderten Sitzbänke und Tische im Innenraum sind Teil des Ganzen. Funktion, Konstruktion und Material bilden eine Einheit.

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